Leider sind aus dieser frühen Zeit kaum Dokumente erhalten geblieben, sodass hier
vieles im Dunkeln bleiben muss.
Als Grenzort gehörte das Dorf "Girßwolt" ebenso wie die Stadt Uslar wahrscheinlich zum westlich gelegenen Kloster Höxter, während die östlichen Ortschaften "Volpergehusen" und "Deligehusen" im Jahre 1242 zum Kloster "Steine" bei Nörten gehörten. So mussten die Gierswälder für den Kirchgang den mühsamen Weg über den "Trauerberg" zum nördlich gelegenen Ort "Meilinghagen" (Malliehagen) nehmen. Als um 1370 die südlich gelegene Waldsiedlung "Wösebeke" (Wöseke) aufgegeben wurde, sind deren Einwohner überwiegend in das Ackerdorf Gierswalde umgezogen. Auch der Ort Malliehagen wurde 1495/96 aufgegeben und ab etwa 1540 gehörte "Girswolde" zusammen mit "Volperhusen" zum Steuerbezirk "Morunga" (Moringen). Seit dieser Zeit wird der Wehrturm als Kapelle genutzt.
Im Jahre 1585 hatte Gierswalde 21 "Feuerstellen" (Wohnhäuser) und etwa 120 Einwohner. Im Jahr 1785 wurde der damals baufällige Fachwerkaufsatz der Kapelle abgetragen und durch einen kleineren Dachstuhl ersetzt. Da sich im Laufe der Jahrhunderte auch das Bodenniveau durch Aufschwemmungen des Rehbachs etwa um einen Meter angehoben hat, wurde der ehemals über 11 Meter hohe Turm an beiden Enden geschrumpft, sodass er heute nur noch etwa 8 Meter hoch ist und nun von den umliegenden Häusern fast überragt wird.
Im Mittelalter konnten die Wege durch die sumpfigen Täler nur zu Fuss und bei
günstiger Witterung genutzt werden. Die meisten Handelswege und Fernstrassen führten
daher über die umliegenden Berge - auch wenn dort manchmal heftige Steigungen
überwunden werden mussten. Die Fernstrassen in den Tälern wie die heutige Bundesstrasse
241 wurden dagegen erst in Napoleonischer Zeit um 1810 ausgebaut.
Auf dem "Fassweg" zwischen Dinkelhausen und Delliehausen, nördlich von Gierswalde wurden
im Jahr 1700 jährlich etwa 1600 Wagenladungen Holzkohle von Uslar nach Clausthal
transportiert.
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